
Experimentalhaus 1981 „Energieeffizientes Bauen“.
Das Haus der Zukunft war schon damals unschwer als wärmeverlustfrei zu prognostizieren. Das Thema bot ein quasi nach oben offenes (in Richtung „Passivhaus“ weisendes) Innovationspotential an dem sich damals etliche Privatinitiativen zu versuchen begannen. Diese Arbeiten in der Frühphase des Niedrigenergiehauses haben:
- zu mehr ökologischem Selbstverständnis beigetragen
- punktuell in der Wirtschaft Innovation stimuliert
- mitgeholfen, bei Bauwilligen den Schneeballeffekt zu mehr Wärmeschutz-Akzeptanz auszulösen.
1979 geplant und 1981 fertig gestellt, präsentierte das eigeninitiierte Eggert-/SERA-Projekt Beispiele, wie Detaillösungen von Häusern vielleicht einmal aussehen könnten. Im Outfit eines unspektakulären Einfamilienhaus-Neubaus ("Salzburger Energieeinspar-Haus") zeigte Eggert, dass der Technik des "fast heizfreien Hauses im Winterklima“, künftig viele Wege offen stünden, wobei diese an keine bestimmte architektonische Gestaltung gebunden sind.
Auf Bekanntes wie Sonnenkollektoren oder Wintergarten wurde bewusst verzichtet.
1983 fand die Arbeit in einer 70seitigen Broschüre "Heizen? Wofür?“, Auflage 10.000 ihren Niederschlag (Restexemplare € 10 + Porto) und vor allem internationales Interesse.
Was war seinerzeit neu oder neuartig (wo Wärmebrücken noch kein Thema waren, Außenwärmedämmungen von 5 cm als schon recht gut, solche von 8 cm als absolute Ausnahme galten)?
- Zweischaliges Mauerwerk (luftschichtankerfrei) mit Kerndämmung,
total 20 cm Dämmstoff PS 20, - Dachabwärmenutzung (in Form von Warmluft)
- Bauteilaktivierung (Warmluftführung in Deckenhohlräumen sowie in der hinterlüftbaren Kerndämmung)
- Fundament und Dach-Auflager wärmebrückenarm gelöst
- wärmegedämmte Abschnitte des Schornsteinmauerwerks
- Konservierungsverschlüsse für Reserveschornsteine
- Gelände um Kellerwand oberflächlich wärmegedämmt
- Balkongerüste außerhalb der Gebäudehülle
- Fenster: neuartige Konstruktion, Flügel- und Stockrahmen in Tandemanordnung
- Fensterstock durch innenbedienbare Dämmläden verschließbar
- 12 cm-Kastenisoliergläser, bis zu 3 Plexiglas-Zwischenscheiben
- Jeder Raum an Rohrsysteme für Zu- und Fortluft angeschlossen,
zentraler Lüftungswärmeaustausch über Wärmepumpe, Lüftungsintervalle einstellbar - Innenputz der Außenwände mit Wandtemperierung.